Power Yoga, Hatha, Hatha Flow, Vinyasa Flow, Aerial-, Yin-, Ashtanga Yoga,… Yoga-Stile gibt es wie Sand am Meer. Und täglich kommen neue dazu. Wie soll ein Yoga-Interessierter sich in diesem Yoga-Dschungel zurechtfinden? Welche Asanas (=Körperübungen) gehören zu welchem Yogastil? Und wie ist der Yoga-Stil entstanden?
Hier ist eine Übersicht über die bekanntesten Yoga-Stile
Hatha Yoga
Hatha Yoga ist ein Bereich des Raja Yoga (einer der vier Yogawege). Das Ziel des Hatha Yoga ist es, den Körper, der als Tempel unserer Seele gilt, jung und gesund zu halten. Es handelt sich um eine körperliche Praxis, die vorwiegend durch Asanas gelingt (es gibt im ursprünglichen Hatha Yoga besondere Reinigungstechniken – die sogenannten Kryas – die uns dabei helfen können, den physischen Körper zu reinigen). Die einzelnen Asanas werden etwa 5 bis 10 Atemzüge lang gehalten.
Hatha Flow
Die Asanas des Hatha Yoga werden mit fließenden Elementen kombiniert und zwischendurch immer wieder durch fließende Sequenzen (sog. Vinyasas) ergänzt.
Vinyasa Flow
„Vinyasa“ bedeutet wörtlich übersetzt „in besonderer Weise verbunden“ – es geht genau genommen um die Verbindung der Bewegung mit dem Atem. Vinyasa Yoga ist ein sehr dynamischer Yoga-Stil, unser Atem trägt die Bewegung – wir fließen wie unser Atem von einer Asana in die nächste.
Yin Yoga
Yin Yoga ist eine sehr sanfte Yoga-Form: Die Asanas, die hauptsächlich im Sitzen oder im Liegen praktiziert werden, werden durch verschiedene Props, wie z. B. Bolster oder Decken, unterstützt und etwa 3-5 Minuten lang gehalten. Das unterstützt die Dehnung der Muskulatur, die Lockerung der Faszien (des tieferliegenden Bindegewebes) und die Entspannung. Man sollte jedoch beim Yin Yoga nicht in die volle Dehnung gehen, sondern nur etwa 70% des Machbaren praktizieren.
Und diese Yoga-Stile sind bei Neueinsteigern vielleicht nicht so bekannt, dennoch den Besuch einer Yogaklasse wert…
Restorative Yoga
Ähnlich wie Yin Yoga, ist auch Restorative Yoga ein sehr langsamer, sanfter und meditativer Yogastil. Es werden eine Vielzahl von Props (also Hilfsmittel) genutzt, um in eine Pose zu kommen, diese einige Minuten (teilweise sogar bis zu 15-20 Minuten) zu halten und umfassende Entspannung zu finden. Es geht beim Restorative Yoga nicht um die Dehnung der Muskeln – die Asanas dienen besonders dem Loslassen und sollen deshalb vor allem bequem sein.
Ashtanga Yoga
Das Bein hinter den Kopf, kurz in den Spagat und wieder zurück: Ashtanga Yoga ist wohl die anspruchsvollste Art des Yoga. Es gibt drei verschiedene Abfolgen der Asanas, die die Schüler in ihrem eigenen Tempo durchlaufen. Einen „Spickzettel“ für die drei Serien findet ihr hier.
Aerial Yoga
Yoga in der Luft, ein Gefühl der Schwerelosigkeit: das ist Aerial Yoga! Hier wird ein Tuch an der Decke befestigt, in dem man die verschiedenen Asanas praktiziert. Hier kann man sich so richtig reinhängen.
Asanas, die auf der Matte vielleicht etwas zu anspruchsvoll werden, können mit Hilfe des Tuches nun doch praktiziert werden.
Iyengar Yoga
Dieser Yoga-Stil wurde nach seinem Erfinder B.K.S. Iyengar (*1918-2014) zurück, der die einzelnen Asanas des klassischen Hatha Yogas weiterenwickelte und dieser Praxis meditative Elemente hinzufügte. So werden die einelnen Posen länger gehalten als im HathaYoga, was dem Praktizierenden ermöglicht, in einen tieferen meditativen Zustand zu gelangen. Ein wichtiger Teil der Praxis ist die Nutzung der Props, um in eine Pose zu kommen und diese zu halten.
Jivamukti Yoga
Jivamukti Yoga wurde in den 80er Jahren in New York von Sharon Gannon und David Life gegründet. Inspiriert von Elementen des Ashtanga Yogas, kann dieser Stil als dynamische und schweißtreibende Art, Yoga zu praktizieren, beschrieben werden. Ein weiterer Aspekt von Jivamukti Yoga ist die Musikauswahl in den Klassen, die meist lauter und „rockiger“ daher kommt.
Kundalini Yoga
Kundalini Yoga ist der zweite Bereich des Raja Yoga. Der Fokus liegt im Kundalini Yoga mehr auf spirituellen Aspekten: Es geht vorrangig um die Erwckung der Kundalini-Ernergie, die sich – ähnlich wie eine schlafende Schlange – zusammengerollt am unteren Ende der Wirbelsäule befindet. Dieser Yoga-Stil arbeitet sehr stark mit Atemtechniken, die dabei helfen sollen, den Körper zu reinigen und die Ernergie zu erwecken.
Bikram Yoga
Wem das „normale Schwitzen“ beim Yoga nicht ausreicht, der sollte einmal Bikram Yoga (auch Hot Yoga genannt), ausprobieren. Die Kurse finden in einem auf knapp 40 Grad beheizten Raum statt. Dadurch sollen die Muskeln geschmeidiger werden. Doch gleichzeitig steigt die Verletzungsgefahr, weshalb hier auch etwas mehr Vorsicht geboten ist.
Acro Yoga
Acro Yoga wird zusammen mit einem Partner praktiziert. Zwei Yogis erarbeiten eine gemeinsame Sequenz und praktizieren die Asanas gemeinsam. Ein Yogi ist dabei die Basis, auf die der andere praktiziert und an seiner Balance arbeitet.
Yoga-Stile entwickeln sich kontinuierlich weiter…
Es gibt natürlich eine Vielzahl weiterer Yoga-Stile, einige entwickeln sich kontinuierlich weiter und manche können auch gar nicht so klar abgegrenzt werden.
Wenn du jetzt überlegst, welcher Yoga-Stil zu dir passt, kann ich dir nur eines raten: ausprobieren! Besuche die unterschiedlichen Klassen und lass die einzelnen Stunden auf dich wirken. Bedenke dabei allerding, dass auch der Lehrer oder deine aktuelle Gemütslage und Laune Einfluss nehmen können, ob du dich für einen Stil begeistern kannst oder nicht. Besuche deshalb lieber mehrere Klassen bei unterschiedlichen Lehrern, damit du dir eine Meinung bilden kannst.